Feldbrache im Neckartal bei Wurmlingen –
Strukturreiche Gestaltung für das Rebhuhn und die Grauammer

Die Projektfläche

Finanziert über Privatspenden konnte die Artenschutzmanagemnt gGmbH bereits im Jahr 2020 die ersten Parzellen für den Artenschutz erwerben. Die beiden Flurstücke liegen zwischen Tübingen und Rottenburg am Neckar (Landkreis Tübingen). Sie sind Teil des FFH-Gebiets “Spitzberg, Pfaffenberg, Kochhartgraben und Neckar” und sind umgeben von intensiv landwirtschaftlich genutzen Flächen. Sie wurden als Teil eines Rebhuhnreviers ausgewiesen und wurden und werden zukünftig von der gGmbH hinsichtlich der Lebensraumansprüche verschiedener Brutvogelarten der Feldflur gepflegt. Im Zuge von Bestandsdokumentationen der Vogelfauna werden die Flächen jährlich von der Initiative Artenvielfalt Neckartal untersucht. 2023 konnte im Rahmen dieses Monitorings u.a. ein Rebhuhn während der Brutzeit auf unseren beiden Parzellen kartiert werden.

Exemplarisch das Ergebnis aus dem ehrenamtlichen Monitoring 2021 für die eigene Fläche und deren Nahbereich im Neckartal. Dargestellt sind die Revierzentren naturschutzfachlich relevanter Arten nach der Kartierung durch H.Götz. Google Bilder © 2023 GeoBasis-DE/BKG, GeoContent, Maxar Technologies, Kartendaten © 2023 GeoBasis-DE/BKG (©2009) 20 m. Abbildung auch zu finden in Kindermann et al

Pflegemaßnahmen im Jahr 2022

Ende März 2022 wurde auf einer der beiden Feldbrachen der Boden umgebrochen. Einige Wochen später wurde in diesem Bereich eine Blühmischung neu eingesät, die im Laufe des Frühjahrs/Sommers gut auf ging.

Um die nachwievor günstigen aber teilweise verdichteten Vegetationsstrukturen für das Rebhuhn und andere Brutvogelarten in ihren verschiedenen Brachestadien zu erhalten und zu entwickeln wurden im Herbst 2022 und 2023 Mulch- und Gehölzpflegearbeiten von einem örtlichen Landschaftspflegebetrieb durchgeführt. Es wurden verschiedene Schneisen gemulcht und Hartriegel und Brombeeren zurückgedrängt. Die auf einer der Brachen gewachsene große Brombeerhecke, die jahrelang von der Grauammer als Schlafplatz genutzt wurde, musste auf zwei Seiten deutlich zurückgeschnitten werden. Die überhängenden Strukturen auf den anderen beiden Seiten bieten den Vögeln nachwievor ausreichend Schutz. Auf der neu eingesäten Fläche kamen durch die Feuchtigkeit im September einige Hartriegelschösslinge hoch, die manuell durch punktuelles Mulchen beseitigt wurden. Die Pflegemaßnahmen wurden über Gelder der Landschaftspflegerichtlinie teilfinanziert.

Wir sind gespannt, wie sich die Flächen in diesem Jahr entwickeln und hoffen natürlich, dass sich einige Brutvogelpaare einfinden und die für sie optimalen Bedingungen vorfinden.

Das ehrenamtliche Monitoring wird im Zuge des Modellprojekts “Lebensraum für den Kiebitz” jährlich von Heiner Götz von der Initiative Artenvielfalt Neckartal durchgeführt. Wir bedanken uns herzlich, dass dieses Monitoring jedes Mal auch auf unsere beiden Parzellen ausgeweitet wird.

Maßnahmenumsetzung 2022 und 2023 mit freundlicher Unterstützung des Landes Baden-Württemberg (Landschaftspflegerichtlinie).